Im Heddesheimblog hatte ich im April 2011 einen Kommentar zu einem Beitrag verfasst. In dem Artikel ging es um einen grassierenden Facebookwurm und das Angebot der Redaktion des Heddesheimblogs, Lesern kostenpflichtig beratend zur Seite zu stehen bzw. eine solche Beratung zu vermitteln („Wenn Sie sich dafür interessieren, stehen wir Ihnen mit unserer Erfahrung gerne zur Seite oder vermitteln geeignete Experten. Wir beraten Sie gerne und effektiv. Die Kosten hängen vom Umfang ab, sind aber überschaubar.“)
Mein Kommentar wurde vom Betreiber Hardy Prothmann nicht freigegeben und gelöscht.“Wenn ich Werbung in eigener Sache machen wolle, bräuchte ich keinen Umweg über die Kommentare nehmen und mich an die Anzeigenpreisliste des Heddesheimblogs orientieren“ erhielt ich per Antwort von Hardy Prothmann. Wie? Soll ich Blogkommentare im Heddesheimblog als Anzeige buchen? Ich hatte extra nochmals nachgefragt. „So, wie’s da steht, ist es auch gemeint.“ war die Antwort aus der Redaktion des Heddesheim-Blogs.
Vielleicht hatte ich die Kommentarspielregeln und evtl. Kritisierungsfreiheiten da einfach nicht so richtig begriffen. Wo ich „Werbung in eigener Sache“ gemacht haben soll, wird mir das Heddesheimblog wahrscheinlich nie verraten. Aber egal. Ich hatte daraufhin den Kommentar in meinem Blog veröffentlicht und auf das Heddesheimblog verlinkt. Soweit, so unspektakulär.
Hier mein nicht freigegebener und gelöschter Kommentar zum Blogposting/Artikel http://heddesheimblog.de/wordpress/2011/04/26/wow-ist-ein-fake-wer-draufklickt-zeigt-dass-er-was-nicht-verstanden-hat/
Von: Klaus Wolfrum
Webseite: Dieses persönliche Blog von mir, vormals auf posterous gehostet
Wer mit einem redaktionellem Beitrag (dafür halte ich ihn mal) abschließend direkt werblich in eigener Sache auftritt, hat gleichfalls noch nicht alles verstanden. Nichts für ungut. Im Kontext hast Du aber sicherlich Recht: Mehr Verantwortungsbewusstsein und Sensibilität der Nutzer selbst sollten wichtiger werden.
Aber im „wow“-Wurm möchte ich auch ein wenig die Schuld in Richtung facebook richten. Warum das höchst bewertete Soziale Netzwerk, welches vor kurzem z.B. die E-Mail ja neu erfinden wollte, so ein Minifurzthema wie so einen fb-Wurm nicht ratzfatz in seinem System geregelt kriegt, ist ja das eigentliche „wow“.
Schusseligkeit, Neugier, Leichtgläubigkeit. Alles ganz natürliche Grundtugenden von uns Menschen. Von einem mehr, von anderem weniger. Passierte auch dem Gescheitesten/Netz-affinsten, wie ich in meinen Benachrichtigungen sehen konnte. Ich habe den Automatismus, den man offensichtlich mit bereits einer lächerlichen, kopierten javascript-Zeile auslöst, auch relativb spät geschnallt, obwohl ich es nicht geklickt habe. In dem man mal schnell einer Million FB-Nutzer Unfähigkeit wg. fehlender Beratung unterstellt, macht man es sich meiner Meinung nach ein wenig leicht.
Den Berufsjournalisten Prothmann befleißigte die damalige Begebenheit, daraufhin in seinem Blog pusthebutton.de Kennen Sie Klaus Wolfrum? Das ist der Typ, der überall im Netz zu finden ist zu veröffentlichen. Weder mit dem Heddesheimblog noch mit dem Betreiber Hardy Prothmann hatte ich bis dato einen einzigen Kontakt noch hatte ich in seinem Blog bisher jemals einen Kommentar verfasst. Die Reaktion von Hardy Prothmann ist durchaus lesenswert und aufschlussreich, wie ich finde:
Kennen Sie Klaus Wolfrum? Das ist der Typ, der überall im Netz zu finden ist
(Link aktualisiert zu „Geprothmannt“)
Man kann manches im Text als „geschickt formuliert“ bestätigen. Anderes nicht – „Kennen Sie Klaus Wolfrum? Das ist der Typ, der überall im Netz zu finden ist … Ob es Klaus Wolfrum wirklich gibt, weiß ich nicht. Das habe ich nicht überprüft. Das Phänomen Klaus Wolfrum gibt es aber. Jeder, der ein wenig mit dem Internet zu tun hat, weiß, wovon ich schreibe.“
Ein sehr fragwürdiges Vorgehen: Der Verfasser nutzt hier sein Medium gezielt, um meinen Namen mit einem Typus Leser zu verbinden, mit dem er offensichtlich nicht zurecht kommt. Ob er jeden, der kritisch zurückfragt, so unangenehm angeht? Gut, die persönlichen Verunglimpfungen des Verfassers zu meinem Aussehen, meiner Mimik oder meinen Augenbrauen – kein Thema für mich, hierzu kann sich jeder selbst sein Urteil bilden.
Jochen Bölsche hat 2008 auf SPON geschrieben: „Als degoutant dagegen galt es, in Leitartikeln […] auf das Aussehen eines […] Gegners anzuspielen oder es gar zum beherrschenden Thema zu machen.“Solche Bedenken scheinen den Verfasser aber nicht zu plagen, obwohl er sich eine gehörige Medienkompetenz und journalistische Bildung(!) zuschreibt und publizistische Funktion hat. Auch anderes, was man als guter Publizist, Journalist, Blogger nicht tut, ist für ihn kein Problem – etwa die ungenehmigte Offenlegung eines Leser-Maildialogs (siehe oben, ich kann ja froh sein, der Redaktion des Heddesheimblogs nicht mehr anvertraut zu haben).
Ich habe für mich die Erkenntnis, nicht unbedingt ein Glanzstück an Kommunikation erlebt zu haben. Schade, dass manche persönlich werden, wenn ihnen die Argumente ausgehen