Social Media bedeutet für manche Party-Veranstalter, …

… Stundenlang mySpace-Kommentare und jetzt neu facebook-Mails abzusetzen.
Und das einzeln („weil facebook keine Massenmails erlaubt“)! Einzeln
durchklicken. Das ist doch crazy. Ich habe kürzlich einen Social
Media-Party-Aktivisten gefragt, wie lange er für seine paar tausend Kontakte
braucht. „Och, nicht lange. Die habe ich für eine Veranstaltung in einer
halben Nacht durch“

In einer halben Nacht!!! Je Veranstaltung. Das ist doch Wahnsinn!!! Noch
ganz abgesehen von der Zeit: Da muss man ja „dulle“ werden, die halbe Nacht
copy&paste vielleicht noch mit Captachs abzusenden.

Aber nun gut: Jedem seine eigene nächtliche Beschäftigung. Ich hoffe, er
kriegt es wenigstens mehr als ordentlich bezahlt. Die Frage habe ich jedoch
zur Sicherheit mal stecken lassen. Denn ich befürchte, er macht es für fast
lau. Social Media ist ja zwar die persönliche Kommunikation. Aber so
zeitaufwendig persönlich? Brrr, da stellen sich ja einem die Fussnägel auf.

In Kontakt sind wir übrigens gekommen, weil er für seine Events persönlich
um mediale Unterstützung gebeten hat. „Es floppt halt alles hier bei uns“

Kein Wunder. Ich kenne mindestens einen Grund.

Medienarbeit

Der geneigte Leser weiß, daß ich mich eingehend mit dem Thema
Veranstaltungswerbung im Netz beschäftige.

Auf unserem Veranstaltungsportal Frankentipps.de erhalten Absender generell
eine automatisierte Antwort mit dem Hinweis, dass wir per E-mail zugesandte
Termine negieren. Die Funktionsweise des Portals, Termine werden
ausschliesslich durch den Veranstalter bzw. deren Pressedienstleister
eingestellt, ist klar und offensichtlich beschrieben.

Gestern erhielt ich von einem professionellen PR-Dienstleister wieder einmal
eine Mail mit dem Betreff „Ihr Hinweis „Keine Pressemeldungen!“ und dem
Inhalt „Bitte teilen Sie uns mit, welche Redaktion Ihres Medienunternehmens
fortan für Meldungen zuständig ist, der wir unsere aktuellen
Pressemeldungungen per E-Mail senden können.“

E-Mails in dieser Form sind für uns nicht ungewohnt. Sie erklären jedoch
anschaulich, wie manche der mit Öffentlichkeitsarbeit ausgerichteten
Dienstleister im Medienwandel Schwierigkeiten zur Veränderung haben.

Jahrzehntelang war im Bereich von Kulturmedien der Kommunikationsweg der
etablierte Presseverteiler, Streuverlust und Wahrscheinlichkeitsquote mit
oder ohne Anzeigenschaltung inkludiert. Vor Internet waren die
Softwarestrukturen in den Verlagen ausschliesslich auf die redaktionelle
Erfassung ausgelegt. Eine Übermittlung von aussen war nicht möglich

Bis das Internet kam.

Schon lange ermöglichen viele Medien Veranstaltern und deren
Pressedienstleistern den direkten Übermittlungsweg via Portalzugängen oder
Schnittstellen. Auch traditionelle Medien modernisieren sich. Um
wirtschaftlich und im Wettbewerb bestehen zu bleiben. Immer mehr Medien
ermöglichen nur noch ausschliesslich die Annahme per direkter Eingabe. Nur
so ist das Potential des Internets auf beiden Seiten nutzbar. Viele
Online-Medien, Web 2.0-Anwendungen und soziale Medien entstanden und
verfügen ausschliesslich auf dieser Kommunikationsbasis.

Pressearbeit verändert sich. Sie beschränkt sich nicht nur auf die
Versorgung der Medien mit Information, sondern entwickelt sich auch weiter
in die eigene, interaktive und direkte Arbeit mit den Medien. Medienarbeit. Wir haben unter unseren jetzt über 1.500 Veranstalterkunden mir bekannt 4
Pressedienstleister, die für ihre Veranstalter diese elementare
Digitalisierungsarbeit übernehmen. Frage ich Veranstalter, die uns
kontaktieren, erhalte ich immer auch mal wieder die Antwort „unser
Pressedienstleister macht das nicht für uns“.

Medienarbeit bietet heute für Pressedienstleister mehr Chancen und
Potentiale denn je. Aber auch Herausforderungen: Die Bereitschaft zur
Veränderung. Manch einer sollte noch schnell aufwachen: Die Zeit, in der die
Erstellung und der Mailversand einer Pressemeldung neben dem
Anzeigengeschäft genügte, ist bereits lange vorbei.