Archiv für den Monat August 2009
Das Thema Gratis im Web muss differenziert werden! Definitionsansatz
Im Themenkomplex „Gratis im Netz“ vermischen sich zu oft die verschiedenen Faktoren und Perspektiven.
Es ist meiner Meinung nach sehr wichtig, zu differenzieren.
Anbieter entwickeln eine Gratiskultur (Schaffung, Förderung von Angebotsstrukturen),
Nutzer entwickeln eine Mentalität (Erwartungshaltung, Anspruchsdenken) Nutzerkreise/Zielgruppe
Es macht einen Unterschied, ob sich der Nutzerkreis aus Konsumenten und/oder auch Unternehmen (pot. Werbekunden, kommerzielle Nutzung) bildet. A) Nutzer (Konsument) ist bereit, für digitale Angebote/Dienste zu zahlen
(z.B. Online-Backup-Service, Video-Hosting, Nutzung soz. Netzwerke/Communities, Auskunfts-, Beratungsdienste)
B) Nutzer (Konsument) ist bereit, für die Nutzung digitaler Inhalte (Content) zu zahlen
(Lesen publizistischer Inhalte, Wissens und Informationsvermittlung, Musik-, Video-Konsum)
C) Unternehmen (Potentieller Werbekunde, kommerziell orient. Nutzer) ist bereit, für Werbung/Werbenutzung digitaler Angebote/Dienste zu zahlen
(Online-Werbung)
Finanzierungsmodelle
Kompensation (Refinanzierung durch Werbung, Eigen-PR, Sponsoring, Spenden, Subventionen),
Hybrid-Konzepte: Für Nutzerkreis im eingeschr. Nutzungsumfang gratis, im erweitertem Umfang kostenpflichtig
Nicht in Gratiskultur zu berücksichtigen seien direkt mit einem Kaufprozess gekoppelte Gratis-Angebote
z.B:
Testzeitraum-Nutzungsangebote („Try- & decide“)
Lese-, Hörproben (Appetizer-Funktion)
Dreingaben (kaufe 5 mit x% Rabatt), Draufgabe („kaufe 5, erhalte 7“)
Für Kundenkreis vorbehaltene Gratis-Contentbereiche (z.B. VIP-Service für Abonnenten, Downloadservice für Kunden)
Manches Mal sind wir mit einer ganz besonderen Form von Gratisanfragen konfrontiert
Vorweg: Wir betreiben das Veranstaltungsportal http://www.Frankentipps.de . Das Portal finanziert sich durch Veranstaltungswerbung. Diese ist für Veranstalter kostenpflichtig: 17 cent netto einmalig je Veranstaltungswerbung. Unsere Veranstalter nutzen eines der innovativsten Portale der Republik mit einer im Wirtschaftsraum Franken (4,3 Mio. Einwohner) führenden Reichweite.
Wie Sie sicherlich wissen sind wir, die XXXX eine überregionale Veranstaltungslocation. Mit über XXXX VA pro Jahr, sind wir für die Region nicht unbedeutend. Nach unserer Auffassung ist es gerade für Onlineportale extrem wichtig eine möglichst 100%ige Komplettheit der örtlichen Locations zu haben. Denn der Kunde möchte die Möglichkeit haben, sich innerhalb eines einzigen Portals komplett über die Veranstaltungsangebote zu informieren. Bestimmt ist es keine unterstützende Tatsache wenn der User auf zwei oder mehr Portale zugreifen muss um den Überblick über das Veranstaltungsangebot zu bekommen. Wir wünschen uns, dass Sie das genauso sehen wie wir. Gerne würden wir unsere Veranstaltungen weiterhin bei Ihnen einstellen und würden uns daher sehr freuen wenn dies kostenfrei möglich wäre. Wir freuen uns auf Ihre Antwort. Mit freundlichen Grüßen i.A. Meine Antwort: http://www.frankentipps.de/blog/?p=720 Solche Zuschriften sind nicht selten und treffen immer einmal wieder ein. Nichts ungewöhnliches. Warum poste ich das? Ich möchte das Thema Gratiskultur und Gratismentalität im Internet mit thematisieren. Ich kann Entscheidern mit primärer Entscheidungsgrundlage „wenn es etwas kostet, nutzen wir es nicht“ immer wieder nur ans unternehmerische Herz legen, im Internet (auch neben Frankentipps.de! ) das Kriterium nicht nur ausschließlich nach Gratis/Kostenlos ja/nein zu richten. Man kann sich damit im unbestritten stattfindenden Medienstrukturwandel im Weg stehen. Mit mittelfristig für sich selbst drastischen Folgen. http://regiolog.com/node/2757
XING-Einladungs-SPAM
Web-Practice: Monetarisierung, Preisplatzierung – erläutert an unserem Portal Frankentipps.de
Wir betreiben das regionale Veranstaltungsportal http://www.Frankentipps.de .
Das Portal ist für Veranstalter mit der Bewerbung ihrer Veranstaltungstermine kostenpflichtig, für Nutzer ist der Zugriff kostenlos. Im Folgenden möchte ich die Strategie der Preisplatzierung unserer Angebote erläutern. Eventuell sind einige unserer Erfahrungen z.B. für das ein- und andere Startup von Interesse Ausgangssituation: Zum Start des Portals konnten wir nicht ab Tag 1 mit einer Kostenpflicht für Veranstalter aufwarten. Wir konnten den Veranstaltern selbst noch keine Reichweite bieten. Auch war das Portal selbst noch nicht weit genug im Leistungsumfang für Veranstalter selbst entwickelt. Eine Kostenpflicht hätte natürlich zu viele Veranstalter in der wichtigen Startphase abgeschreckt. Ein Content-Umfang hätte sich nicht etabliert. Das Portal wäre für den Nutzer selbst uninteressant geworden und mit größter Sicherheit beim Start „abgesoffen“ Jedoch wollten wir bereits ab Tag 1 eine generelle Kostenpflicht bereits offen kommunizieren. Zur Etablierung unseres Geschäftsmodells steckten wir 3 Preisphasen und 2 Kundengruppen:
First movers: Veranstalter, die sich ab Start des Portals in 05/2005 bis 04/2007 registrierten, nutzten das Portal in diesem Zeitraum (=24 Monate) UND automatisch weiter bis 04/2009 kostenfrei. Veranstalter der ersten Stunde nutzen demnach das Portal je nach Anmeldezeitpunkt bis zu 4 Jahre kostenfrei. Diese Regelung und die Tatsache, dass die Leistungen ab dem bestimmten Zeitpunkt kostenpflichtig werden, wurde dieser Kundengruppe stets klar kommuniziert.
Veranstalter, die sich ab 05/2007 registrierten, erhielten ausschließlich nur noch die regulären Preislisten-Konditionen. Die firt movers-Konditionen wurden nicht mehr offen publiziert. Ab 05/2007 ging es für uns damit praktisch um die Wurst: Mussten wir bis spätestens 04/2009 einen genügenden Stamm von regulär zahlenden Veranstaltern aufbauen, die etwaige „Abspringer“ von first movern nach deren Ende ihrer Kostenlos-Phase verkraften lassen. Es lag natürlich in der Natur der Sache, dass Neuanmeldungen ab diesem Zeitpunkt gegenüber Anmeldungen in der Kostenlos-Phase spürbar nachließen. In 05/2009 stellten wir wie angekündigt die first movers auf die regulären Konditionen um. Sofortiges Ergebnis: Rund 5% dieser first movers kündigten sofort mit der Begründung, generell keine Kostenpflicht zu akzeptieren. Es gestalteten sich teilweise Dramen;-). Der Rest blieb! Erkenntnisse, Vorteile, weiteres:-
Wir belohnten die Loyalität unserer Kunden der ersten Stunde und haben nicht Neukundenorientiert gedacht.
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Das Portal ist durchgehend kostenpflichtig. Eine Novität in diesem Content-Bereich und ein Beleg, dass Gratisbereiche in Medien/im Web monetarisiert werden können. Leistungsumfang statt kostenlos.
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Die Klientel der konsequenten „Kostenlöslinge“ bleibt uns gesamt erspart.
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Wir bieten ganz bewusst keine light/Free-Version von Leistungen. Eine kostenlose Eintragsvariante würde zwar das Portal auf den ersten Blick interessanter weil vielleicht voller erscheinen lassen. Zahlende Veranstalter hätten jedoch deutlich niedrigere Kontaktquoten. Mittlerweile stellt dies für unsere Veranstalter ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal dar.
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Durch den Wegfall von „kostenlos“ können wir unsere personellen und technischen Ressourcen ausschließlich auf zahlende Kunden konzentrieren. Dieser Fakt ist mittlerweile nicht unerheblich für die Kundenzufriedenheit.
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Wir haben heute eines der leistungsfähigsten Portale seiner Art in der Region mit einer kontinuierlichen Akzeptanz und steigenden Nutzerzahlen. Weniger Umfang gleich weniger Resonanz kann ich demnach nicht bestätigen.
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Eine solche Monetarisierung ist natürlich nicht auf alle Portal-Modelle (vor allem z.B. Communities) adaptierbar. Hauptsächlich würde ich jedoch für Angebote mit der Zielgruppe kommerzielle Anbieter auf eine durchgehende Kostenpflicht zur Etablierung raten.
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Klare Kommunikation der Phasen und Preis-Konditionen.
Alternative: Testzeitraum -
Gut kalkulierte Zeitspannen. Keine Nachbesserungen, keine Verlängerung (unglaubwürdig)
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Professionelles Billing, möglichst niedrige Hürden (z.B.. niedrige Mindestzahlbeträge etc.)
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Verschiedene Zahlungsweisen (PrePaid, per Rechnung, Lastschrift)
http://www.frankentipps.de/blog/?page_id=218
Wie man mit einem XING-Forenbeitrag geschäftlich punktet
Dies ist ein Forenbeitrag von mir in der XING-Gruppe Frankentipps https://www.xing.com/net/frankentipps/
Wir alle lieben unsere Heimat Franken. Daher sind Sie ja hier;-) Wir alle schätzen geschäftliche Impulse. Daher sind wir bei XING.
Gerade diese Gruppe bietet für die Verknüpfung dieser beiden Bereiche manches Mal höchst attraktive Möglichkeiten und einen interessanten Verlauf. Ein Beispiel: Das Gruppenmitglied https://www.xing.com/profile/Axel_Mueller16 hat in einem Beitrag einen Ausflugstipp für den Ort Sulzfeld in Mainfranken gegeben. Ich hatte mir den für mich neuen Tipp gemerkt und vor kurzem bei einem Urlaubsreise als Station in unser Reiseprogramm aufgenommen. Es war eine ausgezeichnete Empfehlung!https://www.xing.com/app/forum?op=showarticles;id=21787461;articleid=21787461#21787461 „Den Tipp hatte ich von einem Kontakt bei XING“ sagte ich meiner Frau. Zurück aus dem Urlaub schaute ich mir das Profil des freundlichen Tippgebers doch nochmals genauer an. Ein für mich weiter interessanter Kontakt. Sein Angebot http://www.pokamax.de , via Internet seine Fotos als echte Postkarten zu verschicken, nutze ich seit kurzem als Kunde. Es entstand aus einem unverbindlichen Tipp heraus eine Geschäftsbeziehung.
Warum funktionierte das?
Der Tipp war authentisch. Er hätte wahrscheinlich halb soviel Aufmerksamkeit bei mir erregt, wenn der Tippgeber ein Restaurantbesitzer aus dem Ort gewesen wäre, dessen Beitrag hauptsächlich sein Lokal und sein Speisenangebot direkt werblich vorgestellt hätte. Der Tipp war nachhaltig. Eine gute Empfehlung kann man sehr lange mit einem XING-Kontakt verknüpfen. Persönliches zählt. Auf eine unverbindliche Weise bietet das XING-Forum praktisch ganz nebenbei einen sehr guten Impuls, sich das Profil und die Angebote eines Mitglieds näher anzusehen. Er bot mir hierfür unverbindlich diesen Ansatz. Ganz ohne direkte und vielleicht aufdringliche „Anpreisung“ seines eigenen „Ich biete“. Das soziale Business-Netzwerk XING bietet gerade den Vorteil, dass man mit einem Klick Angebote lesen kann und sie in Werbemails nicht geschrieben bekommen muss. Geschäftliches ergibt sich. Ein paar Tipps:
- Bleiben Sie immer authentisch. Schreiben Sie nur, wenn Sie auch inhaltlich dahinter stehen.
- Geben Sie Feedback!
Wenn Sie durch einen Beitrag Neues entdeckt haben, freut sich der Initiator über eine positive Rückmeldung mit einer Forenantwort. Auch das kann ein für Sie selbst sehr aktiver Beitrag sein. Probieren Sie es mal aus: Sie werden staunen, wie auch Sie Ihrem Gegenüber positiv in Erinnerung bleiben können. - Gehen Sie nicht in Erwartungshaltung.
Ihr Beitrag, Ihr Feedback wird hier gelesen, wie Sie an den steigenden Abrufen sehen können. Eine Reaktion kommt nicht immer sofort, sondern auch mal sehr viel später. Sie muss auch gar nicht kommen. Das Unverbindliche hier ist ja auch das Gute. Sie selbst sind ja auch zu keiner Reaktion und einem Mitmachzwang beim Lesen verpflichtet.
Noch kurz zu obigem Beispiel angemerkt: Natürlich hätte mir auch ein Gastronom Sulzfeld in einem Gruppenbeitrag gekonnt empfehlen können. Er hätte zu Beispiel den Ort an sich und statt seiner Restaurantvorstellung einen tollen Spazierweg oder ein interessantes Museum erwähnen können. Dass er ein Restaurant hat, muss er ja gar nicht erwähnen. Das sehe ich bereits an seinen Profildaten beim Beitrag und mit nur einem weiteren Klick. Und diese Unerwähntheit und Unaufdringlichkeit hätte für mich sein Lokal schon wieder mehr als interessant gemacht….
Mehr Tipps und interessante Kontakte aus Franken:
https://www.xing.com/net/frankentipps/
Klaus Wolfrum
https://www.xing.com/profile/Klaus_Wolfrum2